Chronik

1581 bis Heute

 

Die Geschichte der königlich privilegierten Schützengesellschaft ist eingebunden in die Geschichte ihrer eigenen Heimat, aber auch in die Geschichte Deutschlands und Frankens vom Spätmittelalter bis in die neueste Zeit. Gute und schlechte Zeiten, Herrschaftswechsel, Kriege und Besatzungen, spiegeln sich in der Chronik einer Gesellschaft, der früher die vornehmsten Bürger von Marktheidenfeld angehörten. Sicherlich ist die Schützengesellschaft älter als 400 Jahre. Aber ihr genaues Gründungsdatum verliert sich ebenso in der Vergangenheit, wie große Abschnitte der eigentlich bekannten, 400jährigen Tradition. Trotz großer Anstrengungen und der Mithilfe von Fachleuten, war es leider nicht möglich, zumindest jedes Jahrzehnt der vergangenen vier Jahrhunderte urkundlich zu belegen.Trotzdem dürfen wir insgesamt aus der Geschichte der Schützengesellschaften in Franken darauf schließen, daß sich das Schützenwesen in Marktheidenfeld, insbesondere nach dem 30jährigen Krieg, nicht viel anders gestaltete, als im übrigen Herrschaftsbereich der Würzburger Fürstbischöfe. Ziele, Aufgaben und Zusammensetzung, all das, was wir heutzutage mit Infrastruktur benennen, haben sich bei der Schützengesellschaft im Laufe der Zeiten geändert. Wurden die Schützen früher von den Grafen von Wertheim und den Fürstbischöfen von Würzburg wegen der Landesverteidigung besonders gefördert und praktisch als Elite des Gemeinwesens angesehen, so änderte sich im Lauf der Zeiten die Struktur zu einem Traditions-Geselligkeitsverein bis hin zu einer sporttreibenden Gemeinschaft, die von allen Schichten der Bevölkerung getragen wird. Dieser Prozeß, von der früheren priviligierten Förderung, zur heutigen, sich selbst tragenden Gemeinschaft, war keineswegs leicht. In mühseliger Arbeit, unter großen Opfern und mit einem bewundernswerten Idealismis, begannen die Marktheidenfelder Schützen oftmals in der Geschichte den wiederaufbau ihrer Gesellschaft, wenn diese in Mühlräder von Kriegen und schlechten Zeiten geraten war. Der letze Neubeginn war 1953/55. Viele ältere Schützen und Einwohner Marktheidenfelds werden sich daran noch erinnern.

 

 

Die Fahne aus dem Jahr 1873

 

Diese Fahne hat zwei Weltkriege überdauert, sie wurde im 2. Weltkrieg von der Familie des damaligen Schützenmeisters Hubert Väth sicher verwahrt und bei der Wiedergründungsversammlung im Jahre 1953 der Gesellschaft erneut übergeben.

Als man sich Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre, Gedanken über eine neue Fahne machte, stellte sich heraus, daß die vom Laufe der Zeit etwas zerschlissene Fahne sehr wertvoll ist und daß sich eine gründliche Renovierung lohne. Dies geschah auch durch die Firma Buri in Würzburg. Der heutige materielle Wert dieser Fahne dürfte bei rund 5 000 € liegen, der ideelle Wert ist nicht in Zahlen auszudrücken.